Duisburg, 2. März 2024: Mehr als 15.000 Menschen haben in Duisburg gegen Rechtsextremismus und für eine vielfältige Gesellschaft demonstriert. An der Veranstaltung unter dem Motto “Duisburg ist echt bunt” nahm auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas teil. Foto: Stefan Endell
(Duisburg, 2.3.2024). 15.000 Menschen haben in Duisburg für eine vielfältige Gesellschaft und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Zu der Veranstaltung unter dem Motto “Duisburg ist echt bunt” hatten gut 70 Gruppen aufgerufen, darunter Kirchen, Gewerkschaften, Sozialverbände, aber auch Unternehmer, die DFG Duisburg, aber auch Karnevalisten, der MSV Duisburg und die muslimischen DITIB-Gemeinden der Stadt.
“Auch wenn wir oft unterschiedlicher Meinung sind – heute sind wir eins. Heute ist Duisburg bunt!”, rief Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) bei der Abschlusskundgebung unter großem Applaus der 15.000 Teilnehmenden. Und sie betonte: “Hass und Hetze ist keine Meinung!” Die Duisburgerin hatte zuvor in der ersten Reihe an der Demonstration teilgenommen. Mit auf dem Podium war der Duisburger Unternehmer Michael Rademacher-Dubbick (Foto). Er ist Eigentümer der in mehr als 20 Ländern dieser Welt agierenden Firma Krohne Messtechnik und Förderer und Mitglied der Deutsch-Französischen Gesellschaft Duisburg. In seiner Wortmeldung appellierte Rademacher-Dubbick an Toleranz und Vielfalt, ohne die es besonders im Wirtschaftsleben keine faire Wertschöpfung und keinen internationalen Handel geben könne.
Der Duisburger Unternehmer Michael Rademacher-Dubbick,
der auch Mitglied der DFG Duisburg ist, hatte am Samstag auf dem Podium
zu den 15.000 Teilnehmern der Kundgebung ein Statement
aus Sicht der Wirtschaft abgegeben. (Foto: Stefan Dietzfelfbinger)
“In Duisburg leben mehr als 120 Nationen friedlich zusammen”, so Organisator Dieter Lieske von der IG Metall. Vor der Demo hatte es vereinzelt Kritik daran gegeben, dass auch der muslimische Religionsverband DITIB zu den Unterstützern gehört. “Hier leben eine Menge Menschen mit Migrationshintergrund, die wir nicht ausschließen wollen”, kontert Lieske.
Ebenfalls zu den Unterstützern gehört der Unternehmerverband “Wirtschaft für Duisburg” wie auch die Deutsch-Französische Gesellschaft Duisburg, die mit zahlreichen Vorstandsmitgliedern auf der Demonstration vertreten war.
Auch am Abend sollte das Signal der Demonstration noch gut sichtbar sein: Dann hatten die Duisburger Stadtwerke den 200 Meter hohen Kraftwerkschornstein in der Innenstadt in Regenbogenfarben beleuchtet.
Seit Wochen demonstrieren bundesweit immer wieder Zehntausende Menschen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Deutschland – und gegen die zunehmend verfassungsfeindlich agierende AfD.
Auslöser der Massen-Proteste in Deutschland war ein Bericht des Recherche-Netzwerks Correctiv über das “Potsdamer Treffen”, an dem neben bekannten Rechtsextremisten auch einzelne AfD- und CDU-Politiker teilgenommen hatten. Im November 2023 hatten die Teilnehmer unter anderem über Pläne diskutiert, wie die massenhafte Vertreibung von unerwünschten Menschen aus Deutschland möglich sein könnte. (sten, mit Text von Tagesschau).
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