Le roi est mort – Vive le roi! Godard ist tot – Es lebe der Film!
Der Regisseur und Drehbuchautor Jean-Luc Godard gehört zu jener Generation von Filmkritikern aus dem Nest der „Cahiers du Cinéma“, welche Ende der 50er Jahre zur Attacke auf das überkommene französische Produktionssystem blies. Auf Deutsch: Opas Kino ist tot! Truffaut und Chabrol sind uns wohl die bekanntesten unter diesen Filmemachern – und eben auch Godard. Sie alle hätten wohl unter den waltenden Umständen keine Chance gehabt, ihre eigenen Vorstellungen vom Kino durchzusetzen. Mit geringsten Mitteln – Chabrol steuerte eine Erbschaft seiner Frau bei – umgingen sie die Studios und drehten auf den Straßen und Plätzen, in billigen Hotelzimmern, in eigenen Wohnungen und an anderen unüblichen Orten. Diese Bewegung erhielt den Namen „Nouvelle Vague“. Truffaut etablierte sie mit der Goldenen Palme in Cannes für seinen Film „Les 400 coups“ (Sie küssten und sie schlugen ihn). In der Folge entwickelten sich die Filmemacher sehr unterschiedlich. Jean-Luc Godard war und blieb bis zum Schluss der radikalste. Er war es, der die gewohnten Erzählstrukturen, die häufig aus literarischen Traditionen übernommen waren, aufbrach und für das Medium des bewegten Bildes revolutionierte. Das Publikum der Blockbuster erreichte er mit seinen Werken nie, jedoch beeinflusste er die Erzähltechniken des Films weltweit so intensiv, dass seine Prinzipien von Bild, Ton und Schnitt selbst aus dem kommerziellen Hollywood-Kino nicht mehr wegzudenken sind. Rimbaud führte die Lyrik ins 20. Jahrhundert. Godard führte den Film ins 21ste.
„A bout de souffle“ – „Ausser Atem” hieß der Film, mit dem der Regisseur Godard zur Weltgeltung gelangte. Und auch sein Hauptdarsteller, der damals noch völlig unbekannte Jean-Paul Belmondo. Beide sind in diesem Jahr gestorben. Ihnen sei gewünscht, dass sie nicht in Frieden ruhen, sondern mit all ihrer Kunst auf den Leinwänden weiterleben.
Wolfgang Schwarzer
Foto:
https://www.flickr.com/photos/200moremontrealstencils/2724242433/ |
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