Referentinnen: Hannelore Schulte und Dr. Claudia Kleinert
Fast zwei Jahrhunderte trennen die beiden Modeschöpferinnen Rose Bertin (1747 – 1813) und Vivienne Westwood (*1941) voneinander. Die französische Näherin Rose stieg in höfische Kreise auf, wurde die “Kleidermacherin” (Anna Dion) der beim Volk verhassten Königin Marie-Antoinette und beeinflusste modisch deren gelangweilte Entourage. Am Ende musste Rose erfahren, dass ihre Hauptkundin im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf verlor – auf dem Schafott. Danach arbeitete Rose weiter erfolgreich im In- und Ausland.
Vivienne kam aus dem Arbeitermilieu und begann sich eher aus Langeweile für Mode zu interessieren. Was mit einer kleinen Boutique in London und Kontakten zur Punk-Band “Sex Pistols” begann, führte innerhalb weniger Jahre zu einem unaufhaltbaren Aufstieg als Avantgardistin der Modebranche. Sie provozierte mit ihren Outfits, mit denen sie Modemachern ihr langweiliges Mittelmaß vor Augen führte. Schockiert fühlt sich heute kaum noch jemand. Westwoods Königin erfreut sich bester Gesundheit und verlieh der rebellischen Modeschöpferin sogar den Adelstitel.
Mit Bertin ging ein modisches Zeitalter mit viel Dekor zu Ende. Dass Westwood fasziniert ist vo der Mode des Rokoko, Anleihen aus der aristokratischen Lebenswelt für ihre Kreationen adaptiert, den Maler Watteau verehrt, überrascht vielleicht. Sie wird auch Bertins Kreationen kennen.
Der Vortrag widmet sich dem Leben zweier Frauen, die wussten: Mode ist mehr als Kleidung.
Kooperationsveranstaltung, Teilnahme: 5 € (Anmeldung bei der VHS erforderlich)
Bild: wikimedia commons (Rose Bertin)