Im Vierteljahrhundert nach 1789 scheint sich in Frankreich die historische Zeit zu beschleunigen, ja regelrecht zu verflüssigen: Sieben in kurzen Abständen aufeinanderfolgende Verfassungen begründen zuerst eine Konstitutionelle Monarchie, dann eine auf allgemeinem männlichem Wahlrecht beruhende Republik, die sich in drei Schüben bis 1799 zur Militärdiktatur verengt, in ein Kaiserreich umgewandelt wird und schliesslich wieder einer Konstitutionellen Monarchie Platz macht. Hinter dem Karussell der Verfassungen und dem Reigen der Regime sticht jedoch eine Konstante hervor: Mit Ausnahme der Jahre 1792 bis 1794, in der das Pariser Kleinbürgertum in einem Bündnis mit «jakobinischen» Intellektuellen dominiert, bedienen alle diese politischen Ordnungen die ökonomischen und sozialen Interessen einer aus liberalem Adel und Bürgertum neu verschmolzenen Elite, die die kleinen Leute in Schach zu halten bestrebt ist und nach den dafür optimalen staatlichen Rahmenbedingungen sucht.
Referent: Prof. Dr. Volker Reinhardt
Eine Gemeinschaftsveranstaltung der VHS, der DFG, der Vereinigung “Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.” und weiterer Partner.
Teilnahme kostenlos. Videokonferenz. Am 26.02. um 19h.
Anmeldung: https://www.vhs-duisburg.de/kurssuche/kurs/Frankreich-1789-1815-Revolution-und-Diktatur/261MZ1107
Danach erhalten Sie den Link zur Teilnahme.

