…oder: Der Schiffbruch der Emma Bovary
Referentin: Dr. Anja Ernst
Gustave Flaubert (1821-1880) zählt neben Stendhal und Balzac zu den bedeutendsten Literaten des französischen Realismus. Seine Werke, insbesondere die Romane Madame Bovary (1856) und die Éducation sentimentale (1869), gelten als Klassiker der Weltliteratur. Im Mittelpunkt stehen die bêtise humaine, die “menschliche Dummheit”, wie es Flaubert nennt, und das Scheitern mittelmäßiger Charaktere in und an ihrer banalen Welt. In seinem Sittenroman Madame Bovary schildert Flaubert die Geschichte einer jungen Frau, die sich ein aufregendes, luxuriöses Leben in Paris inklusive großer Liebe erträumt, sich aber stattdessen als gelangweilte Gattin eines einfachen Landarztes im “Schmutz der Wirklichkeit” (Madame Bovary) wiederfindet. Wie sich nun langsam ein “graues und beliebiges Menschenschicksal”, das der Emma Bovary, “dem Ende zuschiebt” (Erich Auerbach), soll Thema dieses Vortrags sein. Denn wer Madame Bovary für einen Liebesroman hält, der irrt!
Teilnahme: 5 € – Kooperationsveranstaltung. Eine rechtzeitige vorherige Anmeldung bei der VHS ist notwendig.
Der Link zur Anmeldung bei der VHS
Foto: Illustration zu Madame Bovary von Gustave Flaubert (1821-1880): Essenszeit bei den Bovarys. Wiki-Commons