Die Veranstaltungsreihe “Résistance in Frankreich”, die die DFG Duisburg in Kooperation mit dem Stadtarchiv im November durchführte, fand ihren Abschluss mit der Vorstellung des Romans “Les griffes du passé” von François Darracq.
Es ist das Jahr 1953. Eine deutsche und eine französische Kleinstadt wollen sich, acht Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, aus den „Klauen der Vergangenheit“ befreien, indem sie eine Städtepartnerschaft und einen Schüleraustausch begründen. Der Roman von François Darracq beginnt mit dem ersten Besuch der deutschen Delegation in der französischen Stadt. Marcel Rivier, zweiter Bürgermeister der französischen Stadt, hat die schlimmsten Auswüchse der Feindschaft als französischer Jude im Konzentrationslager Buchenwald überlebt. Umso mehr liegt ihm die Versöhnung am Herzen. Nun glaubt er, in der deutschen Delegation ein Gesicht zu erkennen, das Gesicht eines der Folterer aus Buchenwald.
Widerstände und Vorbehalte gegen die ersten Städtepartnerschaften gab es in beiden Ländern. Das Gespräch zwischen Ingeborg Christ und François Darracq machte deutlich, wie mutig es war, trotz der schrecklichen Erfahrungen und Erinnerungen den Willen zur Versöhnung in den Vordergrund zu stellen.
Der Autor hatte im Rahmen seiner Recherchen zu seinem Roman Ingeborg Christ kennengelernt, die an einem der ersten deutsch-französischen Austausche teilgenommen hat und somit als Zeitzeugin aus ihren Erfahrungen berichten konnte. Ein spannender Abend!
Waltraud Schleser
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