Veranstaltung in Kooperation mit dem Stadtarchiv und der Deutsch-Französischen Gesellschaft
Die Denkstätte im Stadtarchiv Duisburg war voll besetzt: Christine Schneider aus Frankreich und Reiner und Marie-Luise Demond aus Moers berichteten über ihre Väter: Werner Schneider war Kriegsgefangener in den französischen Alpen, Felix Demond leistete in Moers Zwangsarbeit auf einem Bauernhof. Beide blieben nach dem Krieg im ehemaligen Feindesland und wagten es, eine Familie zu gründen.
Annelie Klother und Walter Kropp moderierten und übersetzten den Abend: Reiner Demond aus Moers erzählte vom Leben seines französischen Vaters in Frankreich und dessen Kriegsgefangenschaft auf einem Moerser Bauernhof. Die Französin Christine Schneider beschrieb die Leiden ihres deutschen Vaters am Ende des Krieges in überfüllten Gefangenenlagern und beim Minenräumen in Frankreich nach dem Krieg. Besonders berührt waren die Zuhörer, als Christine Schneider und Marie-Luise Demond im Wechsel von ähnlichen Erfahrungen in der Kindheit als „Enfant de boche“ bzw. „Franzosenkind“ berichteten: Diskriminierung, das Bemühen um Anpassung, eine gespaltene Identität. Doch alle drei Referent*innen konnten das für sich positiv wenden: sie sehen sich als Pionier*innen der deutsch-französischen Freundschaft und frühe Europäer*innen.
Die beiden Filmemacher Klother/Kropp kamen im Rahmen ihrer Filmarbeit in Kontakt mit den Geschwistern Demond , die sie für ihren Kurzfilm über deren Vater Felix Demond interviewt hatten (https://www.youtube.com/watch?v=FWSWPpWSLZY). Christine Schneider lernten sie nach ihrem Dokumentarfilm „Gefangen und Dann“ über französische Kriegsgefangene kennen. Die Geschichten dieser “Kinder des Feindes” waren auf beiden Seiten der Grenze ähnlich.
Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Duisburg und der Deutsch-französischen Gesellschaft statt. Der Abend wurde Teil der Veranstaltungsreihe: „Deutsch-Französische Kinder nach 1945 infolge von Krieg und Besatzung“:
https://www.klother-kropp-doc-film.eu/deutsch/News/
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